Nomachine 4.0: Terminalserver auch für Windows, Mac, Smartphones und Browser

05.08.2010

Der italienische Hersteller Nomachine hat auf seiner Webseite erste Features des nächsten Releases 4.0 seiner Open-Source-basierten Terminalserver-Software bekannt gegeben. Darunter sind zahlreiche lange erwartete Features wie verbesserte Multimedia-Funktionen, Unterstützung für mobile Geräte, ein Browserclient und Remote-Zugriff auch auf Apples Rechner oder Windows-Systeme.

 

Wie Nomachine bekannt gibt, soll mit der demnächst erscheinenden Version 4.0 des Linux-Terminalservers auch der Zugriff auf Macs und Windows-Server möglich sein. Bisher mussten Anwender dabei auf das veraltete und langsame VNC-Protokoll (Apple) oder die proprietäre RDP-Variante von Microsoft zurückgreifen. Beide Systeme gestatten bisher nur den Zugriff mit Clients wie Vncviewer oder Rdesktop und bieten im Vergleich nur langsame Verbindungen mit niedriger oder gar keiner Kompression, was zu großen Problemen über Verbindungen mit niedriger Bandbreite oder hohen Latenzen wie bei UMTS führt. Ab Version 4.0 soll laut dem Hersteller, der die neue Version auch mit zahlreichen Bugfixes und Beschleunigungsalgorithmen austattete, nun der Zugriff auf die proprietären Systeme endlich auch direkt via NX-Protokoll möglich sein.

Webclient für den Browser

Ein weiteres wichtiges neues Feature ist der seit längerem als Beta verfügbare Web-Client, der beim Benutzer nur mehr einen Java-fähigen Browser und das passende Plugin voraussetzt. Damit erweitert NX die Client-Plattform deutlich, auch hier soll der Zugriff auf Macs und Windows-Maschinen funktionieren.Als weitere wichtige Verbesserung nennt Nomachine den Support für zahlreiche Smartphones, verbessertes Videostreaming, das integrierte Session-Recording samt Playback-Funktion wie auch eine generell überarbeitete und optimierte Multimedia-Infrastruktur, mit der auch Linux- und andere Nicht-Windows-Anwender Dienste wie VoIP oder bidirectionale Audio-Dienste nutzen können. Dieses Live-Streaming-Feature war bisher meist nur Microsoft-Clients vorbehalten und unter Linux nur schwer umsetzbar. Darüber hinaus hat NX 4.0 USB-Forwarding (am Client angeschlossene USB-Geräte stehen auch am Server zur Verfügung), bidirektionalen Datentransfer und einen komplett neu designten Client zu bieten. Dieser funktioniert laut Ankündigung auch auf zahlreichen, bisher nicht unterstützten Unix-Derivaten.  NX-Protokoll, Komprimierung und Testserver  Nomachines NX-Protokoll entstand um die Jahrtausendwende als schnelle, weil komprimierende und cachende Alternative zur eingebauten Netzwerkfunktionalität des X-Servers. Dabei setzt es SSL-Verschlüsselung, Jpeg- und andere Komprimierungsalgorithmen ein und verwendet einen Zwischenspeicher fürXS zahlreiche X-Events, Menü- und Anwendungsgrafiken auf beiden Seiten der Verbindung. Die Kombination aus Kompression, Proxy- und Cache-Mechanismen machen so den Zugriff auf den Linux-Desktop über GSM-, Modem, ISDN- oder UMTS-Verbindungen erst möglich. Die Basisbibliotheken hat Nomachine bereits vor Jahren unter der GPL freigegeben, sie wurden von zahlreichen Projekten integriert und finden auch in den wohl eingeschlafenen FreeNX und Googles Neatx oder dem aktuelleren X2go Verwendung. Neben den freien Varianten von NX bietet Nomachine mit seinen Enterpriseprodukten (ab 600 Euro) High-Availability und zentrales Management. Für den deutschsprachigen Raum betreibt die Stuttgarter Firma Millenux einen unkomplizierten Testserver (der allerdings noch auf Version 3.x basiert) sowie aktuelle Pakete, Patches und Support. [Diese Meldung stammt von Linux-Magazin Online ]

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