Trotz des Siegeszugs der Cloud ist die Infrastruktur eines Unternehmensnetzwerks noch immer physisch. Und auch das Rechenzentrum mit viel Blech und Kabeln ... (mehr)

Ubuntu LTS mit Langzeitsupport

Für das vorgestellte Setup ist Ubuntu 16.04 LTS deshalb die sinnvollste Lösung. Die Gegenstücke von Red Hat oder SUSE – Red Hat Enterprise Linux oder SUSE Linux Enterprise Server – unterliegen Subscription-Modellen, sodass hier separate Lizenzen nötig sind.

Es würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, auf alle Installations-Details von Ubuntu für das geplante Setup einzugehen. Denn einzelne Schritte hängen in hohem Maße davon ab, was Ihr Zielsystem ist: Gemietete Server oder virtuelle Maschinen liefern praktisch alle Anbieter vorinstalliert aus. Sie haben bei solchen Setups kaum Optionen, um auf die Installationsschritte Einfluss zu nehmen. Allerdings bieten immer mehr Anbieter von Mietservern oder virtuellen Systemen Setup-Tools, mit denen sich zumindest grundlegende Einstellungen den eigenen Wünschen entsprechend umsetzen lassen.

Anders sieht es bei selbst betriebenen Servern aus: Hier stehen alle Optionen offen. Der Ubuntu-Installer lässt sich zwar für Server-Systeme noch immer nur auf der Kommandozeile nutzen. Das gilt zumindest dann, wenn Sie tatsächlich das "server"-Image nutzen. Doch auch die Textinstallation bietet in den meisten Fällen sinnvolle Standardvorgaben, an die Sie sich gefahrlos halten können.

Für alle Szenarien – VM, Mietserver, eigenes Blech – gilt, dass eine eigene Partition für die Daten von ownCloud vorhanden sein sollte. So stellen Sie sicher, dass das System nicht den Geist aufgibt, sollte der Umfang der in ownCloud abgelegten Daten zu groß werden. Wenn alles auf der gleichen Systempartition liegt, verweigern unter Umständen zentrale Dienste ihre Funktion, etwa weil sie ihre Logdateien nicht länger nach "/var/log" schreiben können. Die eigene ownCloud-Partition sorgt dafür, dass dieses Problem nicht eintritt.

Erste Schritte im eigenen System

Nach der Installation zu Fuß oder "aus der Dose" durch den Anbieter sehen Sie sich mit einer blanken Ubuntu-Installation konfrontiert. Außer der grundlegenden Dienste ist keine Software vorhanden. In den meisten Fällen beschränken sich diese "grundlegenden Dienste" auf SSH, das den Login per Remote-Shell ermöglicht. Für Sie steht nun zunächst die Aufgabe an, sich heimisch einzurichten: Der SSH-Login ist per SSH-Schlüssel etwa sehr viel sicherer als per Passwort. Der öffentliche Teil eines SSH-Keys gehört nach "~/.ssh/authorized_keys". Wie Sie sich einen SSH-Schlüssel selbst erstellen, erklärt etwa die Anleitung unter [1] für die gängigen Systeme Linux, Windows und OS X.

Dann folgt die erste Runde Updates: Die Basisinstallation einer Distribution erscheint in der Regel nur alle paar Monate in einer überarbeiteten Version. Zwischenzeitlich sind daher oft Updates für einzelne Pakete erschienen. Die anstehenden Aktualisierungen spielen Sie im Anschluss an die Basisinstallation mit »apt-get update« gefolgt von »apt-get -y dist-upgrade« ein. Regelmäßig spült das auch einen neuen Betriebssystem-Kern mit auf das System, was einen Reboot (Befehl »reboot« ) nötig macht. Wenn das System danach wieder läuft, kann die Installation des eigentlichen Wunschprodukts losgehen: ownCloud steht an und zu ownCloud gehört ein Webserver.

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