Hat man einmal eine solche Fülle von Performance-Daten zusammen, wie sie
»sar
«
ja automatisch sammelt, dann bietet es sich natürlich an, sie unter verschiedenen Kriterien auszuwerten und auch zu visualisieren. Im einfachsten Fall gelingt das mit einer Spread-sheet-Software aus einem Office-Paket, alternativ eignet sich auch gnuplot gut. Darüber hinaus gibt es aber auch etliche spezialisierte Programme für diesen Zweck.
Ein solches Programm ist
»KSar
«
[1]
. Die Java-Anwendung lässt sich unter anderem mit einem Sar-Kommando und Logfile aufrufen
root@hercules:# java -jar kSar.jar -input 'cmd:///usr/bin/sar-dwu -f /var/log/sysstat/sa02'
und produziert daraus dann automatisch Grafiken wie Abbildung 1 . Die Graphen lassen sich interaktiv zoomen, die Farben und Hintergründe sind frei wählbar. Das Ergebnis ist als PDF-Datei und in verschiedenen Grafikformaten exportierbar. Anstelle eines Logfiles kann man auch ein SSH-Kommando angeben, dass die Daten von einem entfernten Rechner besorgt.
Einen Schritt weiter geht das allerdings kostenpflichtige Tool SarCheck [2] . Obzwar schon seit 1994 am Start, ist die Linux-Version immer noch in Entwicklung. Kaufen kann man momentan nur Versionen für Solaris, HP-UX und AIX. Die Betatests der Linux-Ausgabe sollen nach Herstellerangaben aber vielversprechend verlaufen.
SarCheck zeichnet nicht nur Diagramme, sondern führt eine komplette Ressourcen-Analyse durch und erkennt automatisch CPU- und I/O-Flaschenhälse, aus dem Ruder gelaufene Prozesse, falsche I/O-Lastverteilung, langsame Festplatten, Speicher-Flaschenhälse und Speicherlecks, falsche Systempuffergrößen und falsche Systemtabellengrößen.
SarCheck operiert dafür mit Schwellwerten für alle gemessenen Parameter und gibt aktiv gezielte Tuning-Empfehlungen.
Sar ist ein äußerst nützlicher und vielseitiger Datensammler, der nicht nur Momentanwerte anzeigen kann, sondern über Wochen Statistiken führt und hernach zu jedem Zeitpunkt aus der Beobachtungsperiode auskunftsbereit ist. Zusatzprogramme wie KSar machen seine Aussagen als Graphen anschaulich, SarCheck nutzt sie sogar für eine ausgewachsene Systemdiagnose.
Infos