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Drahtlose Netzwerke sind überall: Zu Hause, im Café und in der Firma. Im Gegensatz zu Kabelnetzen verliert der Admin bei WLANs allerdings schnell die ... (mehr)

Valve und Cloudius werden Mitglied der Linux Foundation

Der Spielehersteller Valve ist nun Mitglied der Linux Foundation, die als nicht gewinnorientierte Einrichtung die Entwicklung des Linux-Kernels fördert. Valve, das mit Half Life seinen größten Erfolg feierte, arbeitet unter anderem an einer neuen Spielkonsole namens SteamOS, die auf Linux basiert. Firmenchef Gabe Newell hatte bereits bei der Vorstellung von Windows 8 seinen Unmut über das neue Windows-Betriebssystem geäußert und angekündigt, künftig stärker auf Linux zu setzen. Mittlerweile wurde dieser Plan in die Tat umgesetzt, indem Valve seine Spiele-Distributionsplattform Steam auf Linux portiert hat. Mit SteamOS soll dieses Engagement noch weiter ausgebaut werden.

Trotz vieler positiver Stimmen aus der Linux-Welt findet Steam allerdings bisher nur wenig Zuspruch: Derzeit macht der Linux-Anteil der Steam-Benutzer nur etwa ein Prozent aus. Dies liegt vermutlich aber auch daran, dass bisher nur vergleichsweise wenige Spiele auch auf Linux portiert wurden.

Neben Valve durfte die Linux Foundation auch die Firma Cloudius als neues Mitglied begrüßen, die sich zum Großteil aus Linux-Kernel-Entwicklern zusammensetzt. Allerdings ist deren Produkt kein klassisches Linux-System, sondern ein neues Betriebssystem namens OSv, das unter anderem auf FreeBSD basiert. OSv ist als minimalistisches System für Cloud-Systeme gedacht, funktioniert mit KVM und VMware und will den Overhead eines klassischen Betriebssytems reduzieren.

Red Hat Enterprise Linux 7 Beta

Nur drei Wochen nach der Veröffentlichung von Red Hat Enterprise Linux 6.5 (RHEL) hat Red Hat die erste Beta der Nachfolgeversion 7.0 veröffentlicht. Sie verbessert unter anderem die Unterstützung für Linux-Container, in denen Anwendungen etwa mit Docker in isolierten Umgebungen laufen. Weiterhin enthält RHEL 7.0 das Dateisystem BtrFS als "Technology Preview"; Standarddateisystem bleibt XFS, das jetzt bis zu 500 TByte große Partitionen unterstützt. Auch die Zusammenarbeit mit Windows in heterogenen Umgebungen soll RHEL 7.0 erleichtern. Dazu dient insbesondere die Integration von Samba 4.1 mit Active-Directory-Unterstützung.

Die Beta-Version von Red Hat Enterprise Linux 7.0 steht ab sofort zur Verfügung. Bestandskunden von Red-Hat können sie direkt herunterladen, andere müssen zunächst den Zugang beantragen.

OpenNebula 4.4 mit Storage Loadbalancing

Die neuste Version 4.4 des Cloud-Computing-Framework OpenNebula erlaubt es, das für eine Cloud-Installation verfügbare Storage aufzuteilen und somit mehr Speicher zur Verfügung zu stellen, wenn er knapp wird. Außerdem lässt sich der Speicher mit dem neuen Mechanismus über mehrere Knoten verteilen.

Für die Überwachung einer mit OpenNebula aufgebauten Cloud bietet die Software nun ein Push- statt des gewohnten Pull-Modells. Die Knoten senden also von selbst über das UDP-Protokoll ihre Daten an das Monitoring-System. Dies soll für bessere Performance sorgen, vor allem in Clouds mit einer Vielzahl von Nodes. In einem Test, der im OpenNebula-Blog präsentiert wird, haben die Entwickler damit alle zwei Minuten die überwachten Daten von 25 000 Knoten bezogen.

Oracle ist OpenStack-Sponsor

Oracle hat bekanntgegeben, dass es von nun an die OpenStack Foundation sponsern will und OpenStack in eine Vielzahl eigener Produkte zu integrieren gedenkt. Namentlich in Oracle Solaris, Oracle Linux, Oracle VM, Oracle Virtual Compute Appliance, Oracle Infrastructure as a Service, Oracle's ZS3 Series, Axiom Storage Systems und StorageTek Tape Systems will Oracle OpenStack integrieren. Darüber hinaus wird eine Kompatibilität mit Oracle Exalogic Elastic Cloud, Oracle Compute Cloud Service und Oracle Storage Cloud Service angestrebt. Weiter soll der OpenStack Object Storage Swift mit Storage Cloud Service kompatibel werden und über OpenStack-APIs soll man dann auf ZFS Appliances, Pillar Axiom Storage Systems und StorageTek-Lösungen zugreifen können.

Neue Storage-Arrays von Dell

Die Flash-fähigen Storage-Arrays Dell EqualLogic PS6210 bieten eine bis zu dreimal höhere Performance als frühere Produktgenerationen. Die insgesamt sechs Modelle des neuen Storage-Arrays, darunter All-Flash-, hybride und All-HDD-Optionen, bieten mit einem leistungsfähigeren Storage-Controller einen erhöhten Datendurchsatz, eine bis zu dreimal höhere Performance und viermal mehr Speicher als frühere Produktgenerationen.

Die Flash-fähigen Arrays können bis zu 2,4 Mal so viele virtuelle Desktops unterstützen und bieten eine doppelt so hohe OLTP-Datenbankleistung bei einer halb so hohen Latenz wie frühere Array-Generationen. Mit der skalierbaren Architektur können Unternehmen Ein- und Ausgabeengpässe minimieren und sind in der Lage, sehr große Datenmengen mit Flash-fähigen SANs zu verarbeiten, die bis zu 1,2 Millionen IOPS bei einer Latenzzeit von weniger als zwei Millisekunden erreichen können.

Die neue Version der Array-Software Dell-EqualLogic-Array-Software 7.0 bietet eine überarbeitete Bedienoberfläche, vereinfacht das Speichermanagement und besitzt neue regelbasierte Zugriffsmechanismen.

Crowdfunding für Dark Mail erfolgreich

Dark Mail heißt das Projekt, in dem sich einige Experten für abhörsichere E-Mail zusammengetan haben. Unter dem Schlagwort "E-Mail 3.0" wollen sie als Konsequenz aus dem Abhörskandal rund um das Prism-Programm des US-Geheimdienstes NSA der Netzgemeinde einen E-Mail-Dienst mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbieten.

Der Hauptinitiator für Dark Mail, Lavabit, hatte seinen Dienst dieses Jahr eingestellt, um einer Anordnung zur Kooperation mit dem Geheimdienst beim Abhören seiner Kunden bei gleichzeitigem Stillschweigen zuvorzukommen. Prominentester Nutzer von Lavabit war Edward Snowden, der den Prism-Skandal an die Öffentlichkeit gebracht hatte.

Zur Finanzierung der abhörsicheren E-Mail 3.0 hat Lavabit eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Etwa 200 000 US-Dollar (knapp 150 000 Euro) setzten die Initiatoren als Finanzierungsziel an, die Community hat diese Grenze nun geknackt.

Mit dem Geld will die Dark-Mail-Initiative Programmierer anheuern, die das Dark-Mail-Protokoll implementieren und als freie, quelloffene Software veröffentlichen. Das intern bereits existierende Programm Magma unterstützt die Mail-Protokolle SMTP, POP3 sowie IMAP4 und ist auch per HTTP über eine JSON-Schnittstelle zugänglich.

Neben erhöhter Sicherheit auf der Basis von PGP-Verschlüsselung soll auch Benutzerfreundlichkeit eine wichtige Rolle spielen: Clients für verschiedene Betriebssysteme, auch für Smartphones und Tablets, sollen mit Dark Mail auch technisch weniger versierten Nutzern Zugang zur sicheren E-Mail ermöglichen.

Go 1.2 hilft bei testgetriebener und nebenläufiger Entwicklung

Nach sieben Monaten Arbeit veröffentlichen die Entwickler der ursprünglich im Hause Google angestoßenen Programmiersprache Go ihre neue stabile Version 1.2. Diesen Rhythmus wollen die Go-Entwickler von nun an zumindest ungefähr einhalten und lange Release-Lücken wie die vierzehn Monate zwischen Go 1.0 und 1.1 künftig verhindern. Insgesamt enthält die neue Go-Version 1600 Änderungen, eingebracht von 116 Entwicklern.

In Sachen Syntax haben die Entwickler in Go 1.2 unter anderem den Umgang mit nil-Pointern überarbeitet: Inkorrekte Speicherzugriffe lösen nun zuverlässig eine Panic aus, das Go-Pendant zu den Exceptions anderer Sprachen. Daneben lassen sich Slices nun mit drei statt nur zwei Indizes initialisieren, um mit dem dritten Index direkt die Slice-Kapazität zu definieren.

Testgetriebene Entwicklung vereinfacht Go 1.2 mit der Einführung des »-cover« -Flag für den »go test« -Befehl. Sie untersucht automatisch die Abdeckung des Quellcodes durch eine Test-Suite.

Daneben haben die Go-Entwickler Performance-Verbesserung bei der Verwendung von Goroutines erzielt, den sogenannten leichtgewichtigen Threads der Sprache. Ein verbesserter Scheduler verhindert, dass einzelne Goroutines, die nicht enden, einen kompletten Thread lahmlegen können. Des Weiteren lässt sich die Höchstzahl erlaubter Threads eines Programms begrenzen, um eine Überlastung des Systems zu verhindern. Go-Einsteiger können die neue Version bereits auf dem Go Playground ausprobieren [1] . Wer ganz neu ist, kann auch eine einführende Tour [2] durch die Sprache machen.

Google macht Konkurrenzprodukt zu Amazon Web Services öffentlich

Der Suchmaschinenhersteller Google hat bekanntgegeben, dass sein Service Google Compute Engine ab sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung steht; bislang konnten ihn nur ausgewählte Teilnehmer nutzen. Der Dienst steht in direkter Konkurrenz zum Amazon-Service AWS; beide bieten virtuelle Maschinen mit variabel konfigurierbarer Ausstattung an.

Die Maschinen der Google Compute Engine verfügen über Prozessoren mit bis zu 16 Kernen und maximal 104 GByte Arbeitsspeicher. Die Anzahl der gemieteten Maschinen lässt sich vom Anwender zur Laufzeit an seinen Bedarf anpassen.

Bislang konzentrierte sich die Betriebssystemunterstützung auf Debian und CentOS, nun gehören auch Red Hat, Suse und FreeBSD zu den verfügbaren Systemen; weitere sollen folgen.

Der Preis für eine Standardinstanz mit einem Kern und 3,75 GByte Arbeitsspeicher beträgt 10,4 US-Cent auf einem US-amerikanischen Host, 11,4 US-Cent pro Stunde auf einem europäischen. Der Preis der Standardinstanzen steigt proportional zur Anzahl der Kerne und RAM-Größe.

Daneben gibt es Maschinen mit besonders viel Arbeitsspeicher oder CPUs sowie Micro- und Small-Instanzen, die sich zum Preis von 1,9 bis 5,9 US-Cent mit einem geteilten Kern und 0,6 beziehungsweise 1,7 GByte Arbeitsspeicher begnügen müssen. Dazu kommen Gebühren für Speicherplatz (4 US-Cent pro GByte) und Netzwerkverkehr.

Eine statische Netzwerkadresse gibt es gratis dazu, solange sie in Benutzung ist. Wer sie reserviert, aber nicht mit einer virtuellen Maschine nutzt, den belegt Google mit einem weiteren US-Cent Gebühr pro Stunde.

Mirage OS 1.0 erschienen

Wie das Xen-Projekt mitteilt, ist das Mirage OS jetzt in Version 1.0 verfügbar [3] . Es ist als minimalistisches Betriebssytem für Clouds gedacht, das auf dem Xen-Hypervisor basiert und ihn mit einer extra klein gehaltenen Laufzeitumgebung versieht. In der Cloud installierte Server-Anwendungen sind damit kleiner und laufen schneller als auf einem konventionellen Betriebssystem wie Linux.

Geschrieben ist die Laufzeitumgebung in der funktionalen Programmiersprache Ocaml. Auch Protokolle wie TCP/IP, DNS, SSH, OpenFlow, HTTP, XMPP und ein Kommunikationsprotokoll für virtuelle Maschinen wurden in Ocaml implementiert. Die insgesamt mehr als 50 Bibliotheken sind im Mirage-Github-Repository zu finden.

Als Beispiel für die Leistungsfähigkeit von Mirage OS wird in der Ankündigung ein Nameserver genannt, der deutlich mehr Anfragen pro Sekunde bedienen kann als der Unix-Nameserver BIND. Gleichzeitig ist die zugehörige virtuelle Maschine deutlich kleiner und erfordert weniger Programmcode. Zu Testzwecken lassen sich Mirage-Systeme auch als Benutzerprozesse unter Unix-Betriebssystemen wie Linux und OS X ausführen. Mirage lässt sich recht einfach über den Ocaml-Paketmanager installieren.

WD bringt Kombifestplatte mit 1 TByte

Solid State Disks sind schnell, aber teuer; deshalb enthält die neue WD Black2 Dual Drive neben einem 128 GByte großen SSD- einen 1 TByte großen HDD-Speicher. Als Preis empfiehlt der Hersteller 299 Euro.

Die 2,5-Zoll-Hybridfestplatte lässt sich mit einem Kabel als normales Speichermedium in Laptops und Desktops einbauen und ansprechen. Dabei erscheint zunächst der SSD-Teil als eigene Partition, der Festplattenspeicher erscheint mit den passenden Windows-Treibern für Windows XP bis Windows 8.1 als unabhängige Partition.

WD bewirbt sein neuestes Produkt mit der ungewöhnlichen Flexibilität, die dem User erlaubt, festzulegen, welche Daten auf welchem Bereich landen. Bei den meisten anderen Hybrid-Platten, die in der Regel einen erheblich sparsamer ausgestatteten SSD-Bereich enthalten, entscheidet ein in die Firmware integrierter Caching-Algorithmus über den Ort des Datenspeichers. Bei der WD Black2 Dual Drive liegt diese Entscheidung beim Anwender. Das derzeit ausschließlich Windows-spezifische Design macht das Gerät allerdings unbrauchbar für Mac- und Linux-Benutzer.

Vertrauen ins Internet schwindet weiter

Einer aktuellen BITKOM-Umfrage zufolge halten 80 Prozent der Internetnutzer in Deutschland ihre persönlichen Daten im Internet generell für unsicher: 33 Prozent halten sie für "völlig unsicher" und 47 Prozent für "eher unsicher". Im Juli, nach den ersten Snowden-Veröffentlichungen, hielten insgesamt erst 66 Prozent der Internetnutzer ihre Daten für unsicher. Bei einer BITKOM-Umfrage im Jahr 2011 waren es nur 55 Prozent.

Laut der Befragung fühlt sich fast die Hälfte (49 Prozent) der Internetnutzer von der Ausspähung ihrer persönlichen Daten durch staatliche Stellen bedroht. Im Juli des laufenden Jahres waren es erst 39 Prozent. Damit übertrifft die Sorge vor der Bespitzelung durch den Staat inzwischen sogar die Angst vor Cyber-Kriminellen. 46 Prozent der befragten Internetnutzer fühlen sich von einer möglichen Ausspähung ihrer Daten durch Kriminelle bedroht. Im Juli waren es ebenfalls 46 Prozent.

Immerhin 38 Prozent fürchten die Ausspähung ihrer Daten durch Unternehmen (Juli: 34 Prozent). Nur 15 Prozent der Befragten sagen, dass sie sich im Internet überhaupt nicht bedroht fühlen (Juli: 18 Prozent).

Weiter gelitten hat auch das Vertrauen der Bürger, wenn es um den Umgang sowohl des Staates als auch der Wirtschaft mit ihren persönlichen Daten geht. Laut Umfrage misstrauen 68 Prozent der Internetnutzer Staat und Behörden beim Umgang mit ihren persönlichen Daten im Web. Im Juli waren 58 Prozent und im Jahr 2011 war es mit 40 Prozent sogar noch eine Minderheit, die staatlichen Stellen in puncto Datenschutz misstraute.

Nicht weniger schlecht ist das Ergebnis für die Wirtschaft. Immerhin 64 Prozent der befragten Internetnutzer misstrauen der "Wirtschaft allgemein", wenn es um den Umgang mit ihren Daten im Netz geht.

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