Das Backend von Tine ist komplett in PHP unter Zuhilfenahme des Zend-Frameworks geschrieben und nutzt zum Speichern der Daten eine SQL-Datenbank. Der Zugriff erfolgt über einen beliebigen Webserver. Die Client-Komponente, das Web-Frontend, ist mithilfe des ExtJS-Frameworks in Javascript implementiert. Die AJAX-Technologie impliziert einige typische Vorteile, aber auch Besonderheiten in puncto Look&Feel im Vergleich mit auf HTML 5 basierenden Lösungen wie Zarafa WebApp. Die Kommunikation mit dem Server erfolgt per JSON-RPC, sodass wie für AJAX-Anwendungen üblich nur die anzuzeigenden Daten übertragen werden, aber kein HTML. Allerdings ist AJAX nur zum Teil für die hohe Reaktionsgeschwindigkeit der GUI verantwortlich. Auch der Einsatz der In-Memory-Datenbank Redis trägt dazu bei, dass Tine viele Aufgaben asynchron erledigen kann.
Die Tine-2.0-Community-Version benötigt als PHP-Anwendung einen Webserver mit diversen (gängigen) PHP-Erweiterungen sowie eine Datenbank. Im Test haben wir MariaDB (MySQL) und einen aktuellen Apache verwendet. Tine läuft aber auch mit anderen Webservern und Datenbanken (PostgreSQL, Oracle). Wir konnten die Software problemlos sowohl auf einem recht konservativen Ubuntu 12.10 mit MySQL 5.5, als auch unter einem aktuellen Fedora-19-System mit MariaDB in Betrieb nehmen. Etwaige Anpassungen bezüglich der verwendeten administrativen Befehle (
»mysql
«
,
»mysqladmin
«
) und Pfade sind unter Fedora 19 nicht erforderlich. Ferner braucht das Setup eine PHP-Version größer 5.3 nebst der zugehörigen Apache-Module wie mod_php, mod_ssl und so weiter. Um die konkret benötigen PHP-Erweiterungen ctype, date, xml, dom, simplexml, gd, hash, iconv, json, mcrypt, mysql, pdo_mysql, spl und zip muss sich der Admin bei einem Paketquellen-basierten Setup nicht kümmern und selbst beim manuellen Installieren von Apache, MariaDBund PHP unter Fedora sorgt
»yum
«
für das automatische Installieren der gängigsten Erweiterungen. Lediglich die Gd- und mcrypt-Extensions müssen unter Fedora nachinstalliert werden. Optional – das heißt für Enterprise-Setups – kann der Admin noch die Erweiterungen APC, LDAP und Memcache installieren.