Die schönste Cloud-Umgebung ist nichts wert, wenn Nicht-Nerds sie nicht bedienen können. Das OpenStack-Dashboard, Codename Horizon, kümmert sich genau darum: Es ist bietet ein Self-Service-Portal, das genauso wie alle anderen OpenStack-Teile in Python geschrieben ist (Stichwort Django) und den Benutzern einer OpenStack-Installation den Start von VMs per Mausklick aus dem Webbrowser ermöglicht. Voraussetzung dafür ist lediglich ein WSGI-fähiger Webserver, beispielsweise Apache mit geladenem
»mod_wsgi
«
.
Ebenfalls sinnvoll ist die Kombination des Dashboards mit
»memcached
«
, um Performance-Engpässen vorzubeugen. Aus Nutzersicht lassen sich mit dem Dashboard nicht bloß VMs starten und stoppen, sondern auch Images in Glance von laufenden VMs anlegen und Hardware-Profile für virtuelle Systeme verwalten. Auch eine rudimentäre Statistik-Funktion ist vorhanden, deren Ausbau zu einer vollständigen Billing-API zur Diskussion steht. Letztlich läuft die Entwickler darauf hinaus, dass OpenStack sich an vorhandene Billing-Systeme nahtlos anschließen lässt, um die durch Benutzer in Anspruch genommenen Dienstleistungen automatisch zu verrechnen.
Die sechs zuvor beschriebenen Komponenten bilden den Kern von OpenStack, der sich um das Thema Virtualisierung kümmert. Wie eingangs erwähnt ist aber auch der Faktor Storage durchaus von Interesse: Speicherlösungen wie Dropbox oder Amazons EC2 gehören ebenso zur Cloud wie virtuelle Maschinen. In OpenStack kümmert sich um diesen Teil Swift. Swift stammt ursprünglich von Rackspace und ist der Part, den der amerikanische Riesenhoster – als Heimat von Github bekannt – in das Projekt eingebracht hat. Bei Rackspace ist Swift bereits seit einiger Zeit produktiv im Einsatz, sodass es vielen Entwicklern bis heute als die ausgereifteste OpenStack-Komponente gilt.
Unter der Haube funktioniert Swift dabei ganz ähnlich wie Ceph: Sämtliche Dateien, die in Swift abgelegt sind, wandelt das Programm in binäre Objekte um, die dann über einen großen Cluster von Storage-Knoten verteilt und dabei inhärent repliziert werden. Weil Swift ein Kompatibilitätsinterface für Amazons S3-Protokoll hat, funktionieren alle für S3 entwickelten Tools ebenfalls mit Swift. Wer also in OpenStack-Manier Online-Speicher anbieten möchte, bekommt vom OpenStack-Projekt das richtige Werkzeug an die Hand: Swift.