Microsoft System Center 2012 – Management in der Cloud

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Rundum sorglos

Mit dem System Center 2012 bietet Microsoft die umfassende Lösung für das Management von Server-Installationen bis hin zu verteilten Umgebungen. Selbst Linux-Rechner lassen sich damit überwachen.
Security ist ein stets aktuelles Thema in der IT. Deshalb widmet sich das ADMIN-Magazin 04/2012 speziell Sicherheitsaspekten und gibt Antworten auf die Fragen: ... (mehr)

Die neue Version der Management Suite System Center 2012 konzentriert sich vor allem auf die Verwaltung von Private Clouds. Die Lizenzierung der neuen Version hat Microsoft vereinfacht und die Editionen zusammengefasst. Das neue System Center 2012 [1] ist nur noch als Paket erhältlich und soll die Server-Verwaltung im Unternehmen wesentlich verbessern. Die Produkte lassen sich nicht mehr einzeln erwerben, mit Ausnahme des Virenschutzes Endpoint Protection 2012. Um Unternehmen den Einstieg in die komplette Suite zu ermöglichen, gibt es nur noch zwei Editionen. Diese enthalten alle notwendigen Tools, um Server im Netzwerk zu verwalten. Zusätzliche Produkte von Drittherstellern sollen für Unternehmen entfallen. Die Lizenzierung erfolgt auf Basis der verwalteten Endgeräte. In der neuen Version hat Microsoft auch verstärkt darauf geachtet, dass die Produkte in System Center durchgängig über die Powershell ansprechbar sind. Das soll das Skripten erleichtern und eine Automatisierung ermöglichen.

System Center 2012 besteht aus acht Produkten, die alle Belange einer Serververwaltung abdecken:

  • Der System Center Configuration Manager 2012 (SCCM) dient vor allem der Verwaltung von Endgeräten und den installierten Anwendungen. Die neue Version hat die Anwender selbst und deren wechselnde Geräte im Fokus. Auch Smartphones lassen sich mit der neuen Version verwalten.
  • Der System Center Operations Manager 2012 (SCOM) hat vor allem die Überwachung der mit SCCM installierten Server und Netzwerkgeräte im Fokus und ergänzt den SCCM.
  • Der System Center Data Protection Manager 2012 (SCDPM 2012) stellt die Datensicherungslösung im System Center dar. Die Lösung kann alle Server im Netzwerk, auch Serverlösungen, sichern und die Sicherungen zentral verwalten.
  • System Center Service Manager 2012.Der wichtigste Fokus des Produktes ist die Anbindung als zentrale Verwaltungsoberfläche und Knotenpunkt für alle System-Center-Produkte im Unternehmen sowie die Bildung von Schnittstellen und deren Verknüpfung und Automatisierung.
  • Der System Center Virtual Machine Manager 2012 (SCVMM) verwaltet virtuelle Server im Netzwerk. Hier lassen sich neben Hyper-V auch andere Virtualisierungslösungen wie vSphere anbinden. Viele Unternehmen haben SCVMM außerhalb von System Center lizenziert und müssen bei der neuen Version deutlich tiefer in die Tasche greifen.
  • Der System Center Orchestrator 2012 dient der Automatisierung von IT-Prozessen. Microsoft hat das zugekaufte Produkt Opalis in SCO umbenannt und in der neuen Version für die Verwaltung mit der Powershell erweitert. Wie der Service Manager findet auch dieses Produkt derzeit nur wenig Anklang.
  • Der System Center App Controller 2012 soll dabei helfen. Anwendungen im Unternehmen zentral zu verwalten und zwar in einer Private Cloud oder der Cloud eines Herstellers. Das Tool verwaltet Vorlagen für Anwendungen, die sich über andere System-Center-Produkte bereitstellen lassen.
  • Bei System Center Endpoint Protection 2012 handelt es sich um einen Virenschutz, der sich mit SCCM verwalten und verteilen lässt.

Der System Center Configuration Manager 2012 ist das wichtigste Produkt im neuen System Center. Microsoft integriert die Funktionen des System Center Mobile Device Manager 2008 komplett in SCCM, der jetzt Windows Phone 7/7.5-Geräte und andere Systeme verwalten kann. SCCM 2012 konzentriert sich im Gegensatz zu Vorgängerversionen nicht auf die PCs der einzelnen Anwender, sondern auf die Anwender und die benötigten Applikationen selbst.

Benutzerorientiert

Die Definition eines primären Gerätes hilft bei der Verteilung von Anwendungen. Umgekehrt können Administratoren auch einem Gerät mehrere Anwender zuweisen. Geräten lassen sich auch primäre Anwender zuweisen, die dann wiederum im System ihre Arbeitszeit hinterlegen können. Auf Basis dieser Daten kann SCCM 2012 dann entscheiden, welche Anwendungen mit den unterschiedlichen Technologien angeboten werden ( Abbildung 1 ).

Abbildung 1: Die benutzerzentrierte Verwaltung im Configuration Manager erlaubt es, Geräte wie Computer oder Mobiltelefone einzelnen Anwendern zuzuweisen.

Auf seinem primären Gerät erhält der Anwender zum Beispiel eine lokale Installation seiner benötigten Anwendungen. Arbeitet er an einem anderen Gerät, erhält er Zugriff über App-V oder einen Remotedesktop. Außerdem können Administratoren Abhängigkeiten zwischen Anwendungen konfigurieren, sodass immer die notwendigen Tools und Anwendungspakete auf den PCs installiert sind. SCCM kann Anwendungen auch wieder von PCs entfernen und deinstallieren. Die Installation von Anwendungen kann automatisiert erfolgen. Alternativ installieren die Anwender die zugeordneten Programme über das neue Webinterface selbst auf dem Endgerät. Im Portal sehen Anwender dann alle Programme, die sie auf dem entsprechenden Gerät verwenden können. Microsoft spricht hierbei von benutzerorientierter Verwaltung (User Centric Management, UCM).

Geräten, die Unternehmen im Schichtbetrieb einsetzen, können Administratoren auch mehrere primäre Anwender zuteilen. Über diesen Weg lässt sich die IT-Infrastruktur also sehr detailliert darstellen. Auch Apps für mobile Endgeräte verwalten Administratoren auf diese Weise.

Neben diesen Möglichkeiten lassen sich Anwendungen auch in Abhängigkeit voneinander setzen. Soll auf einem Computer zum Beispiel die Anwendung A installiert werden, die von B abhängig ist, dann installiert SCCM erst die Anwendung B und anschließend die Anwendung A. Geräte, die an SCCM 2012 angebunden sind, zum Beispiel Computer mit Windows 7, verfügen in der Systemsteuerung über einen neuen Bereich »Configuration Manager« . Hierüber lassen sich verschiedene Einstellungen vorgeben und anzeigen, die das Gerät mit der System-Center-Infrastruktur anbinden. SCCM hilft auch bei der Bereitstellung von Betriebssystemen im Unternehmen. Linux und Unix lassen sich mit SCCM 2012 besser verwalten als mit den Vorgängerversionen. Optimal unterstützt das Produkt AIX, HP-UX, Red Hat Enterprise Linux, Solaris und Suse Linux Enterprise Server.

Standortverwaltung

Die Verwaltung von Standorten hat Microsoft überarbeitet. Die oberste Ebene einer SCCM 2012-Infrastruktur ist die Central Administration Site (CAS). Mit dieser lassen sich alle Standorte anbinden und verwalten. Der CSA sind keine Clients zugeordnet, sie dient nur der zentralen Verwaltung aller Server und Sites. Über eine CSA lassen sich mehrere primäre Sites zentral verwalten. Die CSA behält dazu Kontrolle über die Datenbank, die zentrale Konfiguration der SCCM-Infrastruktur und kann Berichte erstellen. Sekundäre Sites lassen sich zu Distribution Points herabstufen, primäre Sites lassen sich nicht mehr anpassen. Auf diese Weise gestaltet sich die Verwaltung wesentlich einfacher als in der Vorgängerversionen. Neu ist die Active Directory Forest Discovery. Mit dieser Technik kann SCCM 2012 mehrere Active-Directory-Gesamtstrukturen erkennen und verwalten. Die Verwaltungsoberfläche hat Microsoft komplett überarbeitet.

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